Der Windpark Hesselbach ist ein Windpark im Stadtgebiet von Bad Laasphe im Kreis Siegen-Wittgenstein (Nordrhein-Westfalen). Er befindet sich auf dem Gebiet der Gemarkungen Hesselbach, Banfe und Bad Laasphe. Es handelt sich um den ersten Wald-Windpark in Nordrhein-Westfalen.[1] Der Windpark verfügt über zehn Windkraftanlagen vom Hersteller Vestas. Zwei weitere Anlagen sind in Planung. Die installierte Leistung liegt bei knapp 31 Megawatt.
Windpark Hesselbach | |||
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Lage | |||
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Koordinaten | 50° 53′ 28″ N, 8° 22′ 41″ O50.8911378.378148 | ||
Land | Deutschland![]() | ||
Daten | |||
Typ | Windpark | ||
Primärenergie | Windenergie | ||
Leistung | 30,6 Megawatt | ||
Eigentümer | Wittgenstein New Energy | ||
Betreiber | Wittgenstein New Energy | ||
Betriebsaufnahme | 2013 | ||
Turbine | 8 Vestas V112, 2 Vestas V126 | ||
Website | wne-holding.de | ||
Stand | Oktober 2017 |
Motivation für den Windpark waren die großen Sturmschäden durch Orkan Kyrill im Januar 2007. Ebenso wichtig waren die veränderten politischen Rahmenbedingungen wie ein revidierter Windenergieerlass.[2][3] Der Waldbesitzer und Unternehmer Ludwig Ferdinand Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg gründete das Unternehmen Wittgenstein New Energy Holding GmbH (WNE Group), welches sich mit der Beratung, Planung, Realisierung und dem Betrieb von Windkraftanlagen beschäftigt. Gründer und Geschäftsführer sind identisch.
Im Oktober 2012 bekam der Investor die erste Genehmigung. Im Mai 2013 erfolgte die Betonage der Fundamente; pro Fundament wurden 1.050 Kubikmeter Beton und 93 Tonnen Stahl verarbeitet. Für jede Anlage wurde eine Fläche von etwa zwei Hektar benötigt. Im Juli desselben Jahres wurden die ersten Großkomponenten angeliefert und im August wurde die erste Anlage am Spreitzkopf fertiggestellt.
Für die Bauarbeiten wurde in Spezialkran des Unternehmens Franz Bracht nötig, welcher über eine Hublast von 750 Tonnen verfügt. Die Vorarbeiten wurden von 130- und 400-Tonnen-Kränen ausgeführt.
Am 11. September 2013 wurde der Windpark vom Nordrhein-Westfälischen Umweltminister Johannes Remmel eröffnet.[4]
Anfang 2014 wurde die Genehmigung für die Erweiterung des Windparks um zwei weitere Anlagen desselben Typs bekannt.[5] Der Bau wurde im November desselben Jahres umgesetzt.[6] Die zusätzlichen Anlagen wurden Anfang Dezember 2014 fertiggestellt und einige Wochen später an das Stromnetz angeschlossen.[7]
Im März 2016 wurde bekannt, dass das ein Genehmigungsantrag für zwei weitere Anlagen nordöstlich von Hesselbach auf dem Gerhardsberg und dem Görzberg eingereicht wurde. Die Genehmigung wurde im Dezember 2016 erteilt.[8][9] Der Bau der beiden Anlagen wurde im April 2017 begonnen[10] und im Oktober 2017 abgeschlossen.[11]
Die Planungen um ein weiteres Windrad kurz hinter der Landesgrenze auf hessischer Seite des Görzberges wurden im März 2017 bekannt. Es würde rechnerisch etwa 3000 Zwei-Personen-Haushalte versorgen.[12][veraltet]
Im September 2017 wurden Pläne für Windrad auf dem Raumberg, südöstlich von Banfe, bekannt.[13][veraltet]
Im nahegelegenen Erndtebrück betreibt Vestas eine Wartungs-Außenstelle mit vier Mechanikern.[9]
Das jährliche Regelarbeitsvermögen der ersten sechs Windenergieanlagen entspricht laut RWE rechnerisch dem Verbrauch von 14.000 Haushalten.[3]
Während der jeweiligen Bauzeiten des Windparks und dessen Erweiterungen wurde die Straße, genannt Armer Mann (Teil der Kreisstraße K 36), in eine Einbahnstraße umgewidmet. Die erlaubte Fahrtrichtung war jeweils von Bad Laasphe nach Hesselbach. Grund dafür war jeweils, dass sonst stattfindender Begegnungsverkehr mit den Baufahrzeugen ein Sicherheitsrisiko wäre.[14] Aufgrund einer Sperrung der Bundesstraße 62 wurden bei den Bauarbeiten 2017 komplizierte Regelungen erforderlich.[10]
In den Monaten April und Mai 2015 tauschte ein Kran einen defekten Generator aus.[15][16]
Die acht ersten Windkraftanlagen sind vom Typ Vestas V112, welche einen Rotordurchmesser von 112 m, eine Nabenhöhe von 140 m und daraus folgend eine Gesamthöhe von 196 m haben. Sie haben eine installierte Leistung von jeweils 3 MW und wurden im Jahr 2013 und 2014 errichtet.
Die zweite Erweiterung wurde mit zwei Anlagen vom Typ Vestas V126 durchgeführt. Sie verfügen über eine Nabenhöhe von 137 Metern und einem Rotordurchmesser von 126 Metern. Die installierte Leistung liegt bei 3,3 MW.[8][9][12]
Für die ersten sechs Anlagen wird der Anschluss des Windparks mit etwa 36 km Stromkabeln an ein Umspannwerk in Bad Laasphe angegeben. Für die Kommunikation und für den Blitzschutz wurden 2013 weitere 15 bzw. 10 km verlegt.[17]
f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
Anlage | Aufstellung | Typ | Koordinaten | Position | Gemarkung |
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1 | 2013 | V112-3 MW | WEA 150.8902788.380022 | Spreitzkopf | Hesselbach |
2 | 2013 | V112-3 MW | WEA 250.8878078.384221 | Wipper Camp | Hesselbach |
3 | 2013 | V112-3 MW | WEA 350.9036428.374135 | Großer Ahlertsberg | Hesselbach |
4 | 2013 | V112-3 MW | WEA 450.9042648.380144 | Grahberg | Hesselbach |
5 | 2013 | V112-3 MW | WEA 550.9125728.375852 | Wartholzkopf | Banfe |
6 | 2013 | V112-3 MW | WEA 650.9166038.372333 | Alter Sportplatz (Banfe) | Banfe |
7 | 2014 | V112-3 MW | WEA 750.8998148.3772 | Kleiner Ahlertsberg | Hesselbach |
8 | 2014 | V112-3 MW | WEA 850.9075948.3839 | Hasseln | Banfe |
9 | 2017 | V126-3.3 MW | WEA 950.8925128.388771 | Gerhardtsberg[9] | Hesselbach |
10 | 2017 | V126-3.3 MW | WEA 1050.8948338.393738 | Görzberg[9] | Hesselbach |
11 | in Bau | V126-3.3 MW | Görzberg[12] | Wiesenbach (Hessen) | |
12 | 2020 | V126-3.3 MW | Raumberg[13] | Banfe |
Im Windpark sind Geocaches platziert.[18]