Die Talsperre Reventazón (spanisch Represa Reventazón) ist eine Talsperre mit Wasserkraftwerk in der Provinz Limón, Costa Rica. Sie staut den Reventazón zu einem kleinen Stausee. Die Stadt Siquirres befindet sich 8 km nordöstlich der Talsperre. Die Hauptstadt San José liegt ca. 40 km südwestlich der Talsperre.
Talsperre Reventazón | ||
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Lage | ||
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Koordinaten | 10° 4′ 36″ N, 83° 34′ 34″ W10.076657-83.575981 | |
Land | Costa Rica![]() | |
Ort | Provinz Limón | |
Gewässer | Reventazón | |
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Kraftwerk | ||
Eigentümer | Instituto Costarricense de Electricidad (ICE) | |
Betreiber | ICE | |
Bauzeit | 2010 bis 2016 | |
Betriebsbeginn | März 2016 | |
Technik | ||
Engpassleistung | 305,5 Megawatt | |
Durchschnittliche Fallhöhe |
133,4 m | |
Ausbaudurchfluss | 240 m³/s | |
Turbinen | Francis-Turbinen 4 × 73 MW, 1 × 13,5 | |
Sonstiges |
Mit dem Bau der Talsperre und des zugehörigen Kraftwerks wurde 2010 begonnen.[1][2] Das Kraftwerk ging im März 2016 in Betrieb.[1] Die offizielle Inbetriebnahme durch den derzeitigen Staatspräsidenten Costa Ricas, Luis Guillermo Solís, erfolgte am 16. September 2016.[2][3] Das Kraftwerk ist im Besitz des Instituto Costarricense de Electricidad (ICE) und wird auch von ICE betrieben.
Das Absperrbauwerk besteht aus einem CFR-Damm mit einer Höhe von 130[2][3][4][5][6] m. Die Länge der Dammkrone beträgt 540 m und ihre Breite 9 m.[5] Das Volumen des Bauwerks liegt bei 9 Mio. m³.[4][5]
Der Staudamm verfügt sowohl über einen Grundablass als auch über eine Hochwasserentlastung. Über den Grundablass können maximal 500[5] m³/s abgeleitet werden, über die Hochwasserentlastung maximal 10.000[5] (bzw. 11.379[7]) m³/s. Das Bemessungshochwasser liegt bei 11.379 m³/s; die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieses Ereignisses wurde mit einmal in 10.000 Jahren bestimmt.[7]
Vom Staudamm wird das Wasser zunächst durch einen Tunnel (Länge 1,672 km, Durchmesser 9,4 m)[5] und daran anschließend durch eine Druckrohrleitung zur Maschinenhalle des Kraftwerks geleitet.[6] Die Gesamtlänge von Tunnel und Druckrohrleitung beträgt 4,2 km.[7]
Während der Bauzeit wurde der Reventazón durch 2 Tunnel (Länge 680 m, Durchmesser 14 m) umgeleitet. Nach der Fertigstellung des Damms wurden die beiden Tunnel verschlossen.[5]
Bei Vollstau erstreckt sich der Stausee über eine Fläche von rund 6,9[2][3][6] km² und fasst 118[4] Mio. m³ Wasser. Die Seelänge liegt bei 8[7] km.
Das Kraftwerk Reventazón (spanisch Planta Hidroeléctrica Reventazón) verfügt über eine installierte Leistung von 305,5[1][2][3][4][8] MW.
Die vier Francis-Turbinen des Kraftwerks leisten jede maximal 73[1][4] (bzw. 74[9]) MW und die zugehörigen Generatoren 86,2[9] MVA. Die Nenndrehzahl der Turbinen liegt bei 300/min[5][9]. Die Nennspannung der zugehörigen Generatoren beträgt 13,8[9] kV. Zusätzlich gibt es noch eine kleinere Francis-Turbine mit horizontaler Welle und 13,5 MW Leistung.[1] Der Anschluss an das Hochspannungsnetz erfolgt über eine 1,8 km lange Freileitung an eine bereits bestehende 230-kV-Leitung.
Als Fallhöhe werden 133,4[9] m angegeben. Der Durchfluss liegt bei 240 m³/s.[7]
Die Gesamtkosten des Projekts werden mit 1,216[6] (bzw. 1,345[8] oder 1,4[1][2]) Mrd. USD angegeben. Die Inter-American Development Bank (IADB) stellte eine Finanzierung in Höhe von 200 Mio. USD zur Verfügung.[8] Die Kosten waren von der IADB im Jahr 2012 auf 1,1 Mrd. USD geschätzt worden.[7]
Die Turbinen, Generatoren sowie weitere elektromechanische Ausrüstung wurden von VA Tech Hydro, der heutigen Andritz AG geliefert.[9]
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Reventazón