Der Windpark Kaskasi (offiziell: Kaskasi II) ist ein in Bau befindlicher Offshore-Windpark in der Nordsee, ca. 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland.[1] Der Windpark soll im Sommer 2022 ans Netz angeschlossen werden und den kommerziellen Betrieb im vierten Quartal 2022 aufnehmen.[1] Die Fläche beträgt 17 km².
Offshore-Windpark „Kaskasi (II)“ | |||
---|---|---|---|
Lage | |||
| |||
Koordinaten | 54° 29′ 0″ N, 7° 41′ 0″ O54.4833333333337.6833333333333 | ||
Land | Deutschland![]() | ||
Gewässer | Nordsee | ||
Daten | |||
Typ | Offshore-Windpark | ||
Primärenergie | Windenergie | ||
Leistung | 342 MW | ||
Eigentümer | RWE Renewables | ||
Betreiber | RWE Kaskasi GmbH | ||
Betriebsaufnahme | Q4/2022 (geplant) | ||
Turbine | 38 × SG 8.0-167 DD | ||
Stand | März 2022 |
Im Raum Ostafrika ist der Kaskasi (Kaskazi) ein starker Monsun-Wind aus Nordosten.
Das Planfeststellungsverfahren für die Errichtung und den Betrieb des Offshore-Windparks Kaskasi II wurde 2011 durch RWE Innogy eingeleitet und 2017 ruhend gestellt. Im April 2018 sicherte sich Innogy einen Zuschlag nach dem Windenergie-auf-See-Gesetz über eine Netzkapazität für 325 MW.[2] Die im April 2019 zur Fortsetzung des Planfeststellungsverfahrens eingereichten Unterlagen sahen eine Konkretisierung und Fortentwicklung des bestehenden Antrags vor, weshalb das Planfeststellungsverfahren als Änderungsverfahren fortgeführt wurde. Am 12. Dezember 2020 wurden der Bau und Betrieb des Windparks mit 38 Windenergieanlagen vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) schließlich als erstes Projekt nach dem Windenergie-auf-See-Gesetz genehmigt.[3] Davon sind sechs Pilotwindenergieanlagen, für die die Bundesnetzagentur zusätzliche Netzanbindungskapazität in Höhe von 17 MW zugewiesen hat.[4]
Ende des Jahres 2021 wurde mit der Bauvorbereitung begonnen. Für die Installation der Umspannplattform, die von Bladt Industries im dänischen Aalborg hergestellt wurde, kam das Errichterschiff Gulliver zum Einsatz. Für die Gründungsarbeiten der Windenergieanlagen werden die Seaway Strashnov, Neptune, Sea Challenger (beide von DEME) und die Blue Tern von Fred. Olsen Windcarrier genutzt.[5]
Turbinenlieferant ist Siemens Gamesa.[1] Die eingesetzten SG 8.0-167 DD Flex-Turbinen sollen eine Leistung von jeweils bis zu 9 MW erbringen können.[6] Erstmals kamen bei einigen Turbinen recyclebare Rotorblätter zum Einsatz.[7][8] Die erste mit solchen Rotorblättern ausgestattete Anlage begann im Sommer 2022 mit der Stromproduktion.[9]
Die Gründung erfolgt mit Monopiles.[1] Beim Bau der Fundamente wird erstmals eine Vibrationsrammtechnik angewandt, die sowohl die Konstruktionszeiten als auch die Schallemissionen gegenüber der herkömmlichen Schlagrammtechnik verringern soll.[1] Die Fundamente von drei Turbinen sollen zudem mit einem Stahlkragen ausgestattet werden, der die Tragfähigkeit der Struktur verbessern soll.[1]
Die 38 Windenergieanlagen sind über Mittelspannungskabel mit einer Umspannplattform im Windpark verbunden, die den Dreiphasenwechselstrom (Drehstrom) von 33 kV auf Hochspannung von 155 kV transformiert. Von dort aus wird der Strom mittels einer Seekabel-Verbindung an das Offshore-HGÜ-System HelWin2 des Übertragungsnetzbetreibers Tennet TSO geleitet. An die Konverter-Plattform HelWin beta schließt auch der Offshore-Windpark Amrumbank West mit einer Leistung von 302 MW an. Nach Umwandlung in Gleichstrom erfolgt die Übertragung über 130 km (davon 85 km Seekabel und 45 km Erdkabel) in die Konverterstation im Umspannwerk Büttel bei Büttel (Elbe).[10]