Das Kraftwerk Raiva (portugiesisch Barragem da Raiva bzw. Barragem do Coiço) ist ein Laufwasserkraftwerk[1], das sich in der Region Mitte Portugals im Distrikt Coimbra befindet. Es staut den Fluss Mondego zu einem Stausee (portugiesisch Albufeira da Raiva)[2] auf. Einige Kilometer flussaufwärts liegt die Talsperre Aguieira. Ca. 10 km flussabwärts der Talsperre Raiva befindet sich die Kleinstadt Penacova.
Kraftwerk Raiva | ||
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Lage | ||
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Koordinaten | 40° 18′ 34″ N, 8° 14′ 56″ W40.309476-8.24884461.5 | |
Land | Portugal![]() | |
Ort | Distrikt Coimbra | |
Gewässer | Mondego | |
Höhe Oberwasser | 61,5 m | |
Kraftwerk | ||
Eigentümer | Companhia Portuguesa de Produção de Electricidade (CPPE) | |
Betreiber | Energias de Portugal (EDP) | |
Betriebsbeginn | 1981 | |
Technik | ||
Engpassleistung | 24 Megawatt | |
Durchschnittliche Fallhöhe |
12 bis 18 m | |
Ausbaudurchfluss | 160 m³/s | |
Regelarbeitsvermögen | 44,9 Millionen kWh/Jahr | |
Turbinen | Francis-Turbinen: 2 × 13 MW | |
Generatoren | 2 × 13 MVA | |
Sonstiges |
Das Kraftwerk wurde 1981[3][4] (bzw. 1982)[5][6] in Betrieb genommen. Es ist im Besitz der Companhia Portuguesa de Produção de Electricidade (CPPE),[3] wird aber von Energias de Portugal (EDP) betrieben. 2009 gewann Iberdrola die Ausschreibung zum Verkauf des erzeugten Stroms der Kraftwerke Aguieira und Raiva.[7][8]
Das Absperrbauwerk ist eine Gewichtsstaumauer aus Beton mit einer Höhe von 36 m über der Gründungssohle (34 m über dem Flussbett). Die Mauerkrone liegt auf einer Höhe von 64,5 m über dem Meeresspiegel. Ihre Länge beträgt 200 m. Das Volumen des Bauwerks beträgt 85.000 m³.[3]
Die Staumauer unterteilt sich in ein Maschinenhaus auf der linken Flussseite und eine Wehranlage mit 2 Toren in der Mitte. Über die Wehranlage können maximal 2.000 m³/s abgeleitet werden. Die Staumauer verfügt des Weiteren über einen Grundablass. Das Bemessungshochwasser liegt bei 3.500 m³/s; die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieses Ereignisses wurde mit einmal in 1.000 Jahren bestimmt.[3]
Beim normalen Stauziel von 61,5 m erstreckt sich der zugehörige Stausee über eine Fläche von rund 2,3 km² und fasst 24,11 (bzw. 21)[9] Mio. m³ Wasser – davon können 14,71 (bzw. 12)[5][6] Mio. m³ zur Stromerzeugung genutzt werden. Der Stausee dient darüber hinaus sowohl als Unterbecken[1] für das Pumpspeicherkraftwerk Aguieira als auch für die Regulierung der Wasserführung des Mondego.[3]
Im Stausee können Aale, Forellen und Forellenbarsche gefischt werden.[10] Er wird auch für verschiedene Wassersportarten genutzt.[11]
Das Kraftwerk Raiva ist mit einer installierten Leistung von 20 (bzw. 24)[5][4][7] MW eines der kleineren Wasserkraftwerke in Portugal. Die durchschnittliche Jahreserzeugung liegt bei 44,8 (bzw. 44,[12] 44,9[5] oder 46[6]) Mio. kWh.[3]
Die beiden Francis-Turbinen (mit horizontaler Welle)[6] leisten jede maximal 13 MW, während die Generatoren 13 MVA leisten. Die Nenndrehzahl der Turbinen liegt bei 200/min. Die Generatoren haben eine Nennspannung von 3,5 kV. In der Schaltanlage wird die Generatorspannung von 3,5 kV mittels Leistungstransformatoren auf 66 kV hochgespannt.[5]
Die minimale Fallhöhe beträgt 12 m, die maximale 18 m. Der maximale Durchfluss liegt bei 80 m³/s je Turbine.[5]